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Aktuell

Wo, wann und wie hört der Spaß auf?

Bereits zum dritten Mal ist der interaktive Präventionsparcours für Schule und Jugendhilfe „ECHT KRASS!“ im Jugendzentrum Molke in Friedrichshafen zu sehen. Die Auftaktveranstaltung fand großes Interesse.

Ausstellung 2025Initiatoren, Unterstützer und Referenten bei der Auftaktveranstaltung zum Präventionsparcours „ECHT KRASS!“ in Friedrichshafen (von links): Bürgermeister Dieter Stauber (Stadt Friedrichshafen), Holger Beutel, Leiter des Präventionsreferats (Polizeipräsidium Ravensburg), Veronika Wäscher-Göggerle, Frauen- und Familienbeauftragte (Bodenseekreis), Landrat Luca Wilhelm Prayon (Bodenseekreis), Schulsozialarbeiterin Daniela Endres (Stadt Friedrichshafen) und Iris Gerster (Leiterin der Fachberatungsstelle Morgenrot). Caritas/Barbara Müller

Friedrichshafen - Wo hören Spaß und plumpe Anmache auf? Wo beginnt die sexuelle Grenzverletzung? Der Präventionsparcours "ECHT KRASS!", der am 20. Januar im Jugendzentrum Molke in Friedrichshafen offiziell eröffnet wurde, greift das Tabu-Thema sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen auf und bietet an fünf Stationen Interaktion, Aufklärung, Information und Hilfestellung.

Die Ausstellung "ECHT KRASS!" ist ein Angebot für die Klassenstufe 8 der weiterführenden Schulen im Bodenseekreis. Sie bietet den Jugendlichen einen Erlebnisrahmen, der sie kognitiv und emotional anspricht und zur Auseinandersetzung mit dem Thema sexuelle Gewalt anregt. An den interaktiven Stationen erhalten die jugendlichen Besucher Informationen zu Sexismus und sexueller Gewalt sowie zu möglichen Strategien, sich gegen Übergriffe zu wehren und frühzeitig Hilfe zu holen. 36 Klassen aus dem ganzen Bodenseekreis haben über die Schulen ihren Ausstellungsbesuch mit Begleitpersonen angemeldet.

Plakat Auftaktveranstaltung

Mit dem Präventionsparcours wolle man das Thema sexuelle Gewalt aus der Tabu-Zone holen und Jugendliche, Lehrer, Eltern und die Öffentlichkeit stärker dafür sensibilisieren, sagte Iris Gerster, Leiterin der Fachberatungsstelle Morgenrot, bei der Ausstellungseröffnung. Die Veranstaltung basiere auf mehreren Bausteinen: Im November vergangenen Jahres seien Begleitpersonen der Schulklassen und Schulsozialarbeiter zu Thema und Ausstellung geschult worden. Baustein zwei sei der Besuch des Präventionsparcours. Danach erfolge die Nachbehandlung des Themas in den Schulklassen. Das Kieler Petze-Institut für Gewaltprävention, das den Präventionsparcours konzipiert hat und immer wieder aktualisiert, stelle umfangreiche Präventionsmaterialien zur Verfügung - darunter ein Begleitbuch mit Informationen, Aufgaben und Lösungsvorschlägen für die Nachbereitung im Unterricht. Zum Abschluss erfolge dann über Umfragen und Rückmeldungen eine Evaluation des Projekts.

Die enge Kooperation der Fachberatungsstelle mit der Stadt Friedrichhafen und dem Landratsamt Bodenseekreis sowie die finanzielle Projektförderung durch Stadt und Landkreis hätten es möglich gemacht, die interaktive Ausstellung zum dritten Mal nach Friedrichshafen zu holen, sagte Iris Gerster und dankte allen Unterstützern und Mitorganisatoren für das wertvolle Engagement. "Schön, dass wir dies gemeinsam möglich gemacht haben", freute sich auch der Friedrichshafener Bürgermeister Dieter Stauber in seinem Grußwort. Sexualisierte Gewalt habe viele Facetten. Es sei wichtig, aufzuklären, zu sensibilisieren und Jugendlichen mit Information, Rat und Tat zur Seite zu stehen. 

Vier Impulsvorträge zur Ausstellungseröffnung

In vier Impulsvorträgen erhielten die Eröffnungsbesucher Zahlen, Informationen und Tipps aus erster Hand. Sexuelle Gewalt sei nichts Abstraktes, sondern könne überall passieren, gab Veronika Wäscher-Göggerle, Frauen- und Familienbeauftragte des Landkreises Bodenseekreis, zu bedenken. Es sei dringend an der Zeit, von der Statistik zur Realität zu finden. "Wir wissen, dass etwa ein bis zwei Schülerinnen und Schüler in jeder Schulklasse von sexueller Gewalt in der Familie und andernorts betroffen waren oder sind." Damit sei von 600.000 betroffenen jungen Menschen auszugehen, die sich auf circa 400.000 Klassen verteilen. Nach wie vor existiere zudem ein hohes Dunkelfeld betroffener Kinder und Jugendlicher, die sexualisierter, körperlicher und häuslicher Gewalt ausgesetzt sind oder waren. Und noch immer sei das Entdeckungsrisiko der Täter gering. Es sei die Aufgabe von Politik, Behörden, Justiz, der Zivilgesellschaft und aller Erwachsenen, der Gewalt gegen Kinder und Jugendliche vorzubeugen und diese zu beenden, sagte Wäscher-Göggerle. Empathie entstehe nicht durch Zahlen, sondern durch das Erkennen menschlichen Leids. "Wir müssen zuhören und hinschauen. Handeln Sie, wenn Sie Gewalt wahrnehmen - damit Gewalt keine unsichtbare Realität bleibt", so ihr Appell.

Rechtliche Aspekte beleuchtete Holger Beutel, Leiter des Präventionsreferats des Polizeipräsidiums Ravensburg, in seinem Impulsvortrag. Er wies unter anderem darauf hin, dass sich nach § 184i StGB jeder strafbar machen könne, der eine andere Person in sexueller Weise körperlich berühre. "Hierunter fallen also auch solche Handlungen, die umgangssprachlich als Grapschen bezeichnet werden." Mit Blick auf mögliche Übergriffe empfahl Beutel, Augen und Ohren immer offenzuhalten und auf das eigene Bauchgefühl zu achten. Von Waffen zur Abwehr von Angreifern riet er eher ab. Diese böten eine trügerische Sicherheit, erhöhten die eigene Risikobereitschaft, führten nicht selten zur Gewalteskalation und zu einer Täter-/Opferverwechslung durch Außenstehende. Große Gefahren sieht Beutel in der zunehmenden digitalen Gewalt und in den gezielten Manipulationen Minderjähriger durch Cyber-Grooming. Klare Regeln für die Handynutzung seien vor allem bei Kindern zwingend erforderlich. In Sachen Zivilcourage riet Beutel abschließend: "Helfen Sie, aber bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr. Prägen Sie sich Tätermerkmale ein, kümmern Sie sich um das Opfer, informieren Sie die Polizei und sagen Sie als Zeuge aus." Letzteres sei für die weiteren Ermittlungen von hoher Wichtigkeit.

Sexualisierte Gewalt sei keine Form der Sexualität, sondern ein Handeln zur Befriedigung eigener Bedürfnisse, stellte Iris Gerster in ihrem Impulsvortrag klar und warnte vor der zunehmenden gezielten Nutzung digitaler Medien zu Anbahnung sexueller Gewalt. Oft seien die Übergänge von offline zu online und umgekehrt ein fließender Prozess. In Sachen Prävention riet sie Eltern, Interesse an der Lebenswelt Jugendlicher zu zeigen, Sexualität nicht zu verteufeln und sexuelle Gewalt zu thematisieren. Wichtig sei es auch, mit dem Nachwuchs über digitale Risiken, Apps und Handygebrauch zu sprechen, die Nutzung digitaler Geräte zu kontrollieren und gegebenenfalls Sicherungen wie Jugendschutzfilter zu installieren. "Seien Sie für Ihre Kinder da, schaffen Sie Vertrauen und vermitteln Sie Wissen", so ihr Appell.         

Schulsozialarbeiterin Daniela Endres stellte den Präventionsparcours vor. Sie finde die Ausstellung genial und sei begeistert von den klar formulierten Inhalten und den interaktiven Stationen, die umfassende Information, Austausch- und Orientierungsmöglichkeiten bieten und von jedem Besucher individuell durchlaufen werden können. An den fünf Stationen erhalten Jugendliche Informationen zu Sexismus und sexueller Gewalt, aber auch zu Strategien, wie sie sich gegen Übergriffe wehren und frühzeitig Hilfe holen können. Die Station "Sex sells" thematisiert sexistische Werbung, Pornografie und sexuelle Übergriffe im Internet. Die Station "Trial & Error" befasst sich mit Flirttipps, Anmachsprüchen und Selbstbehauptung. Die Station "Stop & Go" präsentiert sexuelle Skripte und Klischees sowie Möglichkeiten, Grenzen zu achten und zu setzen. "Dabei sein ist alles!" gilt für die Station "Love & Hate", die sich mit Gruppendruck, Teenagerbeziehungen und sexueller Gewalt durch Erwachsene auseinandersetzt. Die Station "Law & Order" schließlich legt Mythen und Tatsachen über Vergewaltigung, Sexualstraftaten und Gesetze sowie die Folgen sexueller Gewalt offen.

INFO: Informationen für Jugendliche gibt es unter www.echt-krass-info.

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