Jahresbericht 2024: Wir ziehen Bilanz
Laut aktueller Polizeilicher Kriminalstatistik ist ein deutlicher Anstieg schwerer sexualisierter Gewalt zu verzeichnen: Vergewaltigungen, sexuelle Nötigung und schwere Übergriffe stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 %, im Fünfjahresvergleich sogar um über 40 %. Besonders betroffen sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene - oft in Zusammenhang mit digitalen Medien.
Die Nutzung von Plattformen wie TikTok, YouTube, Instagram, WhatsApp oder in Online-Games birgt neue Gefahren: Cybergrooming, sexuelle Belästigung, die Verbreitung jugendpornografischer Inhalte oder Stalking sind längst keine Einzelfälle mehr. Viele Jugendliche ahnen nicht, dass sie sich mit bestimmten Handlungen bereits im strafbaren Bereich bewegen.
Vor diesem Hintergrund hat Morgenrot das eigene Präventionsangebot gestärkt und leistet seit Mitte 2024 über Instagram niederschwellige Aufklärungsarbeit. Dennoch zeigt sich: Die Nachfrage übersteigt die verfügbaren Ressourcen deutlich. Beratungsanfragen, Präventionsprojekte, Schulungsbedarfe, Anfragen von Schulen zur Entwicklung von Schutzkonzepten sowie die Zunahme digitaler Gewaltformen stellen die Fachberatungsstelle vor wachsende Aufgaben.
Ein neues Feld bildet der Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf sexualisierte Gewalt: Deepfakes, automatisierte Inhalte und neue Taktiken der Täter*innen verlangen erhöhte Aufmerksamkeit und fachspezifische Antworten.
Um diesen Entwicklungen weiterhin wirksam begegnen zu können, ist eine langfristige, bedarfsgerechte Finanzierung unerlässlich. Die Arbeit der Fachberatungsstelle kommt nicht nur Betroffenen, sondern auch Angehörigen, Schulen, Jugendämtern und der gesamten Gesellschaft zugute.
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